NEUIGKEITEN

Aufbruch in den Frieden - Die KOGGE in Minden!

Sonntag, 23. März 2025 um 11 Uhr in der Stadtbibliothek, Königswall 99, 32423 Minden:

 

Die große KOGGE-Friedenslesung 2025 mit Sybille Fritsch, Malgorzata Ploszewska, Tarja Sohmer, Mark Behrens, Christoph Andreas Marx und Marcus Neuert unter dem Motto "Aufbruch in den Frieden".

 

Ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm aus Zitaten, Lyrik und  Prosa mit Kostproben aus mehreren Sprachen zu verschiedenen Facetten des Friedensbegriffes: vom Frieden mit sich selbst über den Frieden der Nationen und Ethnien bis hin zum Frieden mit der Natur und der Schöpfung. Dabei finden auch musikalische Interaktionen statt.

 

In Zusammenarbeit mit dem aufbrüche-literaturfestival [lila:we] 2025, das zwischen März und Mai 2025 westfalenweit stattfindet. Weitere Informationen auf dem beigefügten Flyer. Eintritt frei, um eine Spende wird gebeten.

 

Flyer Aufbruch in den Frieden.pdf
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Nachlese und Fotos von der Jahrestagung 2024 in Stein

Die KOGGE-Jahrestagung in Stein von 20.-22.09.2024 war ein voller Erfolg mit zahlreichen, zumeist auch öffentlich zugänglichen Veranstaltungen: am Eröffnungsabend in der Akademie Faber-Castell, der von KOGGE-Präsident Uli Rothfuss eröffnet wurde, konnten so manche Teilnehmende in Erinnerungen an frühere Treffen schwelgen, denn Präsidiumsmitglied Malgorzata Ploszewska hatte hunderte von Fotos zusammengetragen, die auf die Leinwand projiziert wurden. Dazu gab es Grußworte vom PEN-Club Deutschland sowie vom niederdeutschen PEN, lyrische Texte von Malgorzata Ploszewska und Ursula Teicher-Maier und ein Impulsreferat von Marcus Neuert.

 

Die Zielsetzungen der KOGGE für die Zukunft wurden dann vor allem in der KOGGE-internen Mitgliederversammlung am Samstag besprochen. Die Finanzierung, die Mitgliedergewinnung und die Nachwuchsförderung standen dabei im Fokus. In nächster Zeit soll es eine Online-Tagung mit möglichst vielen Mitgliedern geben, um deren Vorstellungen konkreter und kreativer in die Vereinsarbeit integrieren zu können. Die Zusammensetzung des KOGGE-Präsidiums, welches zur Neuwahl anstand, änderte sich nur auf einer Position: für die ausscheidende Beisitzerin Brigitte Gyr aus Paris konnte Nicol Goudarzi aus Köln gewonnen werden. Als neue Mitglieder zugewählt wurden Andreas Rumler, Annelise von Rudloff-Miglo und Clifford Middleton.

 

Am Samstagnachmittag ging es weiter mit der Vorstellung der Neuerscheinungen der anwesenden KOGGE-Mitglieder - insgesamt acht Kolleginnen und Kollegen präsentierten ihre Bücher in kurzen Lesungen, moderiert von KOGGE-Vizepräsident Marcus Neuert: Charlotte Ueckert, Alessandra Brisotto, Tatjana Kuschtewskaja, Harald Gröhler, Irma Shiolashvili, Dagmar Dusil, Sybille Fritsch und Malgorzata Ploszewska.

 

Der Samstagabend stand dann ganz im Zeichen der Internationalen Lesung in der Alten Kirche in Stein. KOGGE-Präsidiumsmitglied Ursula Teicher-Maier stellte die Lesenden vor: Dagmar Dusil (deutsch/rumänisch), Alessandra Brisotto (deutsch/italienisch), Pavel Novotný (deutsch/tschechisch) und Harald Gröhler (deutsch) lasen Prosa und Lyrik zum Thema des Abends "Europas Stier ist die Sprache", umrahmt von den inspirierten Celloklängen Gunilda Wörners.

 

Anlässlich der Matinée am Sonntag wurde im Festsaal des Steiner Rathauses der KOGGE-Förderpreis der Stadt Stein 2024 an Yoko Morgenstern aus Nürnberg verliehen. Zahlreiche Mitglieder der Steiner Politik- und Kulturszene waren unter den Anwesenden, allen voran der Erste Bürgermeister Kurt Krömer, der den Preis zusammen mit KOGGE-Präsident Uli Rothfuss überreichte, welcher auch die Laudatio auf die Preisträgerin hielt. Die Lesung von Yoko Morgenstern wurde umrahmt von den Klavierkompositionen der Steiner Pianistin Sevinc Salam, und bei einem kleinen anschließenden Stehempfang im Foyer des Rathaussaales klang die rundum gelungene Jahrestagung dann aus.

 

Unser herzlicher Dank geht an alle, die so tatkräftig dazu beigetragen haben in Vorbereitung und Durchführung. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Stein im Jahr 2025!

 

Auf Facebook gibt es viele weitere Bilder zu sehen (von Daniel Kaiser, Malgorzata Ploszewska und Irma Shiolashvili).

Jubiläums-Jahrestagung der KOGGE in Stein

Näheres siehe unter Terminkalender.
Näheres siehe unter Terminkalender.

KOGGE-Literaturforum in Himmerod 2024

Plakat für das KOGGE-Literaturforum Himmerod 2024
Näheres siehe unter Terminkalender

KOGGE-Kurztagung in Minden - Nachlese

Die KOGGE-Kurztagung in Minden vom 16. und 17. März diesen Jahres war der erste Höhepunkt im Jubiläumsjahr 2024, in welchem die Europäische Autorenvereinigung 100 Jahre alt wird. Eine stimmungsvolle Ehrenringverleihung mit der Lesung von Tina Stroheker und eine vielstimmige Diskussion zum Thema "Reichweiten schöpferischen Schreibens in Zeiten der Angst" standen auf dem Programm. Näheres hierzu auch im demnächst erscheinenden KOGGE-Brief an die Mitglieder. Und ein paar Erinnerungsfotos ((c) Doris Rohde, Minden) wollen wird allen Interessierten natürlich auch nicht vorenthalten (siehe oben).

Nachholtermin im Jubiläumsjahr 2024

Tina Stroheker. Foto: (c) Peter Ritz.
Tina Stroheker. Foto: (c) Peter Ritz.

Die KOGGE-Kurztagung, die Anfang Dezember wegen einer akuten Erkrankung unserer designierten Ehrenringträgerin Tina Stroheker leider ausfallen musste, wurde nunmehr      mit       unverändertem Programm auf den 16. - 17. März 2024 verlegt.

 

Zu den Verwerfungen des Zeitgeschehens sind in den letzten Monaten noch einige akut hinzugekommen, andere sind so virulent wie eh und je, und so ist auch das Motto des Symposiums, "Reichweiten des schöpferischen Schreibens in Zeiten der Angst", leider nach wie vor brandaktuell.

 

Freuen Sie sich also zusammen mit der KOGGE-Ehrenringträgerin Tina Stroheker und uns auf zwei anregende und vielstimmige Veranstaltungen im März in Minden.

KOGGE-Kurztagung in Minden verschoben!

Minden, 01.12.2023. Leider hat uns soeben die Nachricht erreicht, dass unsere KOGGE-Ehrenringträgerin Tina Stroheker erkrankt ist und nicht nach Minden kommen kann. Sowohl die Ehrenringverleihung am 02.12. als auch das Symposium am 03.12.23 müssen daher auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Wir bitten um Ihr/Euer Verständnis.

Beide Veranstaltungen werden natürlich nachgeholt - dann im Jahr 2024, zum 100. Geburtsjahr der KOGGE.

 

Ehrenring-Verleihung und Symposium

Die Tagung der KOGGE in Minden rückt näher - am Samstag, den 02. Dezember ist es soweit, und wir starten mit der Verleihung des KOGGE-Ehrenrings an unser langjähriges Mitglied Tina Stroheker aus Eislingen in Baden-Württemberg. Am Sonntag, den 03.Dezember geht es um 11 Uhr weiter mit einem Symposium zum Thema "Reichweiten des schöpferischen Schreibens in Zeiten der Angst" - was es damit genau auf sich hat, kann im Terminkalender nachgelesen werden. Wir freuen uns schon jetzt auf eine schöne und anregende Tagung - und ganz nebenbei begeht die KOGGE im Jahr 2023 auch noch ihren 70. Nachkriegs-Geburtstag: im Jahre 1953 wurde sie in Minden wiedergegründet. Auf bald also in der Stadtbibliothek Minden, wo die beiden Veranstaltungen stattfinden werden und wohin wir die literatur- und gesellschafts-interessierte Öffentlichkeit gerne einladen, dabei zu sein und mit uns die Ehrenring-Verleihung (mit musikalischer Umrahmung durch das Gitarrenduo Neuert & Marx und anschließendem Stehempfang) zu begehen und zu diskutieren.

Die KOGGE unterstützt das "Statement on Peace" des PEN

Unser KOGGE-Präsident Prof. Uli Rothfuss ist Mitglied im advisory board des Writers for Peace Committee des Internationalen PEN.

 

Innerhalb dieses Board haben die Mitglieder die nachfolgende Stellungnahme zum aktuellen Kriegs- und Krisengeschehen in Europa und überall auf der Welt erarbeitet, verabschiedet, sie wird weltweit veröffentlicht. Die Europäische Autorenvereinigung Die KOGGE solidarisiert sich mit dieser Stellungnahme.

 

PEN International the Global Association of Writers Calls for Peace, Raises its voice Against all Forms of Violence and dispels all hatreds.

 

In the second decade of the 21st Century humans are able to see into the furthest reaches and most distant times of the universe. We can produce literature, art and music of extraordinary resonance and subtlety. And yet, almost every day in the world we are faced with escalating barbarism, mostly directed against our closest neighbours. Vicious conflicts currently affecting the whole world.

 

“PEN respects and defends the dignity of all human beings. PEN opposes injustice and violence wherever they are found, including oppression, colonisation, illegal occupation and terrorism.” Bled Manifesto of PEN International’s Writers for Peace Committee

 

Revenge killing, acts of terrorism and retaliation against civilians can never be justified, however passionate the cause or sense of grievance. Any such acts remain an affront to humanity. Atrocity merely provokes more atrocity. Some of its perpetrators know this and find glory in their ability to sow carnage. In doing so they relinquish any claim to sympathy. Their wish to control territory is no excuse for cruelty and repression.

 

The behaviour of a depressingly large number of governments makes a mockery of United Nations ideals and commitments to which they have signed up to. When members of the Security Council openly flout its purpose, the world can only mourn their vain irresponsibility. The Universal Declaration of Human Rights is at risk not only from such governments, who regard its provisions as optional, but from those resistance forces that believe that their cause justifies butchery. Neither are legitimate. Nobody will survive if we spend this century squabbling over inaccurate readings of history, spurious ideas of nationalism and chauvinistic and intransigent demands about names, territorial boundaries, and flags.

 

“PEN acknowledges that it is of primary importance to be permanently committed to creating conditions that can lead to ending conflicts of all kinds. There is neither freedom without peace, nor peace without freedom; social and political justice is inaccessible without peace and freedom.” Bled Manifesto of PEN International’s Writers for Peace Committee

 

PEN International reaffirms the ethical imperative of placing the rights of people at the centre of any action by governments or their adversaries.

KOGGE-Literaturtage in Stein 22.-24.09.2023

Impressionen von der Jahrestagung in Stein: Eröffnungsrunde zum Tagungsthema "Der Schnee liegt schwarz in meiner Stadt" (Sarah Kirsch) mit einem Impulsreferat von Ursula Teicher-Maier und Gedichten von Charlotte Ueckert sowie die Büchervorstellung der KOGGE-Mitglieder (beide in den Räumen der Akademie Faber Castell). Die Internationale Lesung (Alte Kirche) mit Barbara Zeizinger, Trajan Pop, Beppo Beyerl, Ursula Teicher-Maier, Hermine Navasardyan und Yoko Morgenstern sowie Gunilda Wörner am Cello. Und natürlich die Abschlussmatinée (Rathaus) mit Essays und Gedichten von PEN-Präsident José F. A. Oliver. Fotos: Daniel Kaiser (11), Yoko Morgenstern (1), Uli Rothfuss (1).

Weniger Geld für Kultur in NRW?

Die KOGGE mit ihrem Sitz in Minden/Westf. hat im Bundesland NRW viele Mitglieder, die von den Kürzungs-Plänen der Landesregierung betroffen sein werden. Wir veröffentlichen daher das folgende Statement des LiteraturRats Nordrhein-Westfalen:

 

LiteraturRat Nordrhein-Westfalen

 

Statement zur Kürzung des Kulturetats im Haushalt 2024 der Landesregierung NRW

 

Mit großer Sorge nimmt der LiteraturRat Nordrhein-Westfalen den Entwurf für den Haushaltsplan der Landesregierung für 2024 zur Kenntnis.

 

Der Aufwuchs des Kulturetats um 50% bis 2027, im Koalitionsvertrag mit der Überschrift »Zukunftsvertrag für Nordrhein-Westfalen« angekündigt, scheint tatsächlich nur noch ferne Zukunft zu sein. Unmittelbar bevor stehen vielmehr Kürzungen um 7 Mio. €.

Die Literaturlandschaft Nordrhein-Westfalens, die der LiteraturRat in ihrer ganzen Breite vertritt, wird hierunter besonders leiden. Denn die Literatur erhält ohnehin einen erheblich geringeren Anteil an Förderung als ihre Schwesterkünste.

Im Koalitionsvertrag formuliert die Regierung, sie wolle sich für »die Vernetzung der unterschiedlichen Akteure der Literaturszene« einsetzen, außerdem auch für »kulturelle Bildung und Teilhabe an allen Schulformen« sowie »die soziale Absicherung von Künstlerinnen und Künstlern«.

Als Akteur:innen des literarischen Lebens in NRW sehen wir diese Ziele gefährdet.

Denn mit Einsparungen konfrontiert, kann die wichtige Netzwerkarbeit nicht in der dringendnotwendigen Qualität und Professionalität fortgesetzt werden. Vor allem auch der kulturelle Bildungsauftrag, dem sich die Literaturszene verpflichtet sieht, ist gefährdet: Leseförderung und Lust auf Umgang mit Sprache und Literatur werden mit sinkenden finanziellen Mitteln kaum durchführbar. Dies ist angesichts einer abnehmenden Lesefähigkeit junger Menschen alarmierend. Gerade in einer immer diverseren Gesellschaft ist die Fähigkeit, sich mit anderen über die eigenen Vorstellungen und Wünsche qua Sprache zu verständigen und somit am kulturellen Leben teilhaben zu können, unabdingbar.

Mit den Einsparungen wird aber nicht nur das, sondern auch der Wert der Literatur in einer zunehmend medialen Gesellschaft in Frage gestellt. Im Feld der Bibliotheken und ihrer Förderung sind hier besonders die ländlichen Räume betroffen, deren Bevölkerungen oft genug an infrastrukturellen Mängeln leiden. Aber auch die umgangssprachliche »soziale Schere« zwischen verschiedenen Vierteln einer Stadt droht hier noch breiter zu werden.

Nicht zuletzt bangen wir um die vielen freien Autor:innen und Übersetzer:innen, deren Lebensunterhalt ohnehin in den meisten Fällen von Prekarität gekennzeichnet ist. Die im Kulturgesetzbuch festgeschriebenen Standards sind durch die Kürzungen nicht umsetzbar.

Wir als LiteraturRat NRW fordern die Regierungsparteien entschieden auf: Machen Sie die angekündigten Kürzungen im Kulturetat rückgängig! Wir nehmen Ihren Koalitionsvertrag beim Wort und verlassen uns darauf. Die Literatur und das Lesen müssen in der diversen Gesellschaft Nordrhein-Westfalens weiterhin das kulturelle Leben mitprägen. Dafür möchten wir Sie in die Pflicht nehmen.

 

Der LiteraturRat Nordrhein-Westfalen e.V. vereint die im Bereich der Literatur tätigen Kräfte im Land und vertritt deren Belange gegenüber der Öffentlichkeit. Er trägt dazu bei, das literarische Schaffen in Nordrhein-Westfalen zu stärken, weiterzuentwickeln und zu bewahren und ihm eine Bühne zu bieten.
Der LiteraturRat verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige kulturelle Zwecke.

Zu seinen Mitgliedern gehören die fünf nordrhein-westfälischen Literaturbüros, Literaturhäuser, große und kleine literarische Gesellschaften, Literaturinstitute, Stadtbüchereien, Verlage, Autorenverbände, literarische Archive, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels (NRW), das Europäische Übersetzer-Kollegium und zahlreiche andere Akteur:innen des literarischen Lebens in NRW.

 

(Quelle: Westfälisches Literaturbüro in Unna e.V.) Wir danken KOGGE-Mitglied Dr. Mark Behrens für die Information.

 

KOGGE-Ehrenring-Verleihung 2023 in Minden

Die KOGGE-Ehrenring-Verleihung findet nach 2019 erstmals in diesem Jahr wieder statt. Geehrt für ihr Werk und ihre langjährige Verbunden-heit zur KOGGE wird Tina Stroheker aus Eislingen in Baden-Württemberg. Anlässlich der Leipziger Buchmesse überbrachte KOGGE-Präsident Prof. Uli Rothfuss der designierten Ehrenringträgerin die freudige Nachricht persönlich (siehe Foto).
Die offizielle Verleihung findet im Rahmen einer Kurztagung Anfang Dezember 2023 in Minden in der Stadtbibliothek statt. Näheres zum Programmablauf in Kürze hier auf der Website der KOGGE (Terminkalender). Herzlichen Glückwunsch, liebe Tina Stroheker!

 

KOGGE-Präsident nun auch Beisitzer im PEN-Präsidium

Am vergangenen Donnerstag, den 13. Oktober 2022, wurde im Rahmen der Neuaufstellung des PEN-Zentrums Deutschland dessen Präsidium neu gewählt. Hierbei wurde auch u.a. unser KOGGE-Präsident Prof. Uli Rothfuss als Beisitzer in dieses Gremium berufen. Das Bild zeigt ihn zusammen mit dem neuen Präsidenten des PEN, José F. A. Oliver. Dazu alle guten Wünsche für einen gelingenden Neustart und für die Literatur positive Synergien zwischen KOGGE und PEN!

KOGGE-Literaturtage in Stein 2022

Endlich wieder live! Nach dem pandemiebedingten Ausfall der KOGGE-Literaturtage 2020 und der Verkürzung auf eine Online-Mitgliederversammlung 2021 konnte in diesem Jahr das geplante Programm mit Literatinnen, Literaten und Gästen in vollem Umfang stattfinden. Neben einer facettenreichen Diskussionsrunde zum Tagungsthema "Ich traue dem Frieden nicht" nach einem Ilse-Aichinger-Zitat waren dies neben der internen Versammlung der Mitglieder eine Buchvorstellung neuer Werke der KOGGE-Mitglieder sowie die Internationale Lesung mit Harald Gröhler, Nevfel Cumart, Malgorzata Ploszewska, Ursula Teicher-Maier und Texten von Pjotr Szczepanski. Endlich konnte auch der bereits 2020 an Irma Shiloaschwili vergebene KOGGE-Literaturförderpreis der Stadt Stein von KOGGE-Präsident Prof. Uli Rothfuss und Bürgermeister Kurt Krömer offiziell überreicht und mit einer Lesung der aus Georgien stammenden Autorin verbunden werden. Einige Fotos von den Veranstaltungen finden Sie anbei.

Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem Terminkalender.
Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem Terminkalender.

Bundesverdienstkreuz für Pater Stephan Reimund Senge

Pater Stephan bei einer Lesung in Minden 2019 (Bild: M. Ploszewska).
Pater Stephan bei einer Lesung in Minden 2019 (Bild: M. Ploszewska).

KOGGE-Ehrenringträger Pater Stephan Reimund Senge, letzter verbliebener Zisterziensermönch in der ehemaligen Abtei Himmerod in der Eifel, hat am 17. August 2022 das Bundesverdienstkreuz am Bande für sein Lebenswerk erhalten. Hierbei spielten natürlich nicht nur seine rund fünfzig literarischen Einzelveröffentlichungen eine Rolle, sondern auch sein langjähriges humanitäres Engagement für Entwicklungsprojekte im (Süd-)Sudan. Herzlichen Glückwunsch! Bei der Zeremonie wurde auch ein Grußwort des KOGGE-Präsidenten Prof. Uli Rothfuss verlesen, welches im nächsten KOGGE-Brief nachzulesen sein wird.

 

Nachstehend  einige Links zu Würdigungen in den Medien, die im SWR, auf der Website der Landesregierung Reinland-Pfalz sowie auf domradio.de erschienen sind.

Literaturforum Himmerod 2022

Angriffskrieg in Europa. Und was tun?

Dennoch: Zeit für Reflexion. Für Freundschaft und Frieden. Gegen Aggression. Für die Freiheit.

 

Es gibt einen Angriffskrieg in Europa, mitten in Europa, auch wenn viele von uns denken mögen, es sei am Rand, irgendwo im Osten. Auch eine der Verschiebungen der Perspektive in den vergangenen Jahrzehnten: die Ukraine, europäische Städte wie Kiew, Charkiw oder Odessa, sind Europa, befinden sich mitten in unserem Kontinent – und sind existentieller Teil der Geschichte, der Geistesgeschichte Europas.

 

Es ist ein Krieg, auf den die Zeitläufte hinliefen, ohne dass ihn jemand aufhalten konnte, oder – so drängt sich dem kritischen Beobachter auf – wollte. Nun, da alles, alles eskaliert, ist das Jammern groß, die Angst, dass plötzlich weite Teile von Europa in Flammen stehen. In Deutschland wird der Wehr-, um nicht zu sagen Kriegsetat von heute auf morgen um 100 Milliarden (!) Euro aufgestockt. Ich, als humanitär orientierter Mensch, überlege, was man mit so viel Geld in sozialen, in humanitären Bereichen ausrichten könnte. Stattdessen werden Waffen beschafft, um sich als Menschen zu bekämpfen. Der Gedanke kommt auf: wie rückständig, wie primitiv, sich mit viel Geld die Köpfe einzuschlagen. Und, noch ein Gedanke: als versickerten nicht schon jahrelang die Milliarden in den Sümpfen der Militärbürokratie, als bereicherten sich nicht maßlos deren Berater.

 

Wir stehen in dieser Zeit mit der Ukraine

 

Die Ukraine leidet, so viele Menschen sind nun schon hingeschlachtet oder auf der Flucht, ein, zwei Wochen nach Kriegsbeginn und Einmarsch russischer Truppen – ja, unter fadenscheinigen Begründungen, mit Lügen, vorgeschobenen Gründen, versuchte der russische Präsident, den Angriff zu legitimieren, man darf ihn getrost als Lügner, als Mörder, als Diktator bezeichnen – aber kennen wir das nicht schon von unserem westlichen Verbündeten, Irakkrieg, angeblich chemische Waffen, ein Vorwurf, der bald schon, der Lüge bezichtigt, kläglich zurückgenommen werden musste. Oder Afghanistan, auch ein unter Vorwänden und kaum nachvollziehbaren Begründungen, fluchtartiges Alleinlassen der Bevölkerung. Nichts neues also, nur dass der Böse nun der russische Imperator ist und das Ganze nebenan.

 

Selbstverständlich stehen wir mit der Ukraine, und vor allem mit den Menschen in den bombardierten Städten, müssen wir das Unsere tun, Leid zu mindern, zu unterstützen, zu helfen – auszubügeln, was auch die westliche Diplomatie wieder mal verbockt hat, auf der ganzen Linie – man kann sich nur wundern, wie unsere hochdotierten Experten so überrascht sein können von dem, was nun passiert; wie über viele Jahre hinweg dahingeschludert wurde und eben kein ganzeuropäisches Sicherheitskonzept entworfen wurde, das auch russische Interessen mit einbezieht.

 

Hysterie bekämpfen

 

Und die Moralkeule wird geschwungen, unreflektiert, der russische Aggressor wird – ah, wie kennen wir das aus früheren Kriegen, schon im 1. Weltkrieg durfte in Deutschland keine Musik französischer Komponisten und vice versa gehört werden – mit allem Russischen gleichgesetzt. Bisher scheinbar honorige Organisationen wie das Ukrainische Buchinstitut, das Lviv International Book Forum oder der PEN Ukraine verlangen den Boykott aller russischen Bücher und Verlage (veröffentlicht auf www.boersenblatt.net). Was für ein Wahnsinn um sich greift – und nicht nur dort, auch bei uns; eine unreflektierte Gesinnungshysterie wird in Gang gesetzt, unterstützt von den sozialen Medien, aber nicht nur, auch von vielen offiziellen, die ausgrenzt, an den Rand drängt, die andere Meinungen – wir kennen es schon von den Auseinandersetzungen in der Pandemie – nicht gelten lässt, sondern verletzend und brandmarkend angreift. Von wegen: der Pranger ist ein Relikt aus dem Mittelalter; wir sind im Mittelalter angekommen, nicht nur weil ein Angriffskrieg mit Waffen heute plötzlich wieder möglich ist, sondern weil ungeniert Menschen an diesen Pranger gestellt werden, heute halt in den sogenannten sozialen Medien.

 

Wirken für den Frieden. Für die Freiheit.

 

Die Europäische Autorenvereinigung Die KOGGE ist per se ein Freundschafts- und Friedensbund von Autorinnen und Autoren aus Europa, aus ganz Europa. Wir haben auch Mitglieder, die aus der Ukraine und aus Russland stammen, oder dort leben und arbeiten, die Familien, Freunde in diesen Ländern haben; und die nun um das eigene Leben, um die eigene Gesundheit, um ihr freies Arbeiten, bangen müssen – aufgrund, noch einmal, eines auf einem Lügengebäude eines egoistischen Machtpolitikers bauenden, verbrecherischen Angriffskriegs. Dennoch, ich für mich, und ich hoffe, für alle unsere Mitglieder, darf sagen, wir müssen versuchen, die Welt differenziert zu betrachten, reflektiert, es gibt keine einfachen Lösungen wie schlichte Gemüter oder die Hetzmatiker es gerne hätten. Die Aufgabe des Schriftstellers ist, zu beobachten, zu reflektieren, und seine Wahrnehmung von Vorgängen zu transferieren in Literatur – und damit bloßzustellen, sichtbar zu machen. Natürlich auch, in Zeiten, wo es nottut, zu helfen: das kann bedeuten, Texte unserer ukrainischen oder kritischen russischen Kolleginnen und Kollegen zu veröffentlichen, ihnen – zumal wenn es im eigenen Land nicht mehr möglich sein sollte – Gehör zu verschaffen. Es kann bedeuten, sich ihnen zuzuwenden, ja, sie auch materiell zu unterstützen, auch ihnen einfach zuzuhören, ein offenes Herz für sie zu bewahren, und nicht spaltend, sondern verbindend zu wirken. So verstehe ich unsere Aufgabe als Friedens- und Freundschaftsbund: Unrecht, Lüge und Verbrechen klar zu benennen, aber eben auch Brücken zu schaffen, wieder zueinander finden zu können. Und, wenn einem der Kamm schwillt und die Emotionen hochgehen, auch einmal einen Moment innezuhalten, durchzuatmen, Möglichkeiten zu suchen, eigene Enttäuschung, eigenes Wütendwerden zu überwinden und verbindlichen Austausch zu suchen. Gewalt gegen Gewalt ist heute wieder populär – wird aber auf Dauer keine Lösung bringen. Wenn einmal Gewalt sich Bahn bricht, hat vieles vorher versagt, die Kunst – der Politik und des Einzelnen – ist, einen Ausweg aus dieser Spirale zu finden und sich wieder im verbindlichen Wort zu begegnen. Und das fängt damit an, die Meinung des anderen zu hören, und sie zu respektieren. Für die Freiheit.

 

Im März 2022

 

Professor Uli Rothfuss

Präsident der Europäischen Autorenvereinigung Die KOGGE

 

Erste Ergebnisse der Online-Mitgliederversammlung 2021

Bei der ersten ordentlichen Online-Mitgliederversammlung der Europäischen Autorenvereinigung "Die KOGGE" e.V. am Samstag, den 27.11.2021 wurde das Präsidium für die Jahre 2019 und 2020 entlastet und in seiner bisherigen Zusammensetzung (siehe hier) für weitere drei Jahre im Ehrenamt bestätigt. Gleichzeitig beschlossen die Mitglieder, fünf Anträgen auf Aufnahme in die KOGGE zuzustimmen. Wir freuen uns in unseren Reihen begrüßen zu dürfen:

 

Barbara Bojack aus Gießen

Laure Cambau aus Paris

Dr. Nicol Goudarzi aus Köln

Dr. Wulf Noll aus Düsseldorf

Günter Maria Bregulla aus München

 

Herzlich willkommen an Bord der KOGGE!

 

Weitere Informationen über die Mitgliederversammlung und deren Beschlüsse werden im nächsten KOGGE-Brief Ende des Jahres mitgeteilt.

Nachtrag zum Loerke-Ehrengrab

Manchmal nutzt Protest vonseiten Kulturschaffender offenbar tatsächlich: das Ehrengrab für den Dichter Oskar Loerke in Berlin bleibt nun doch erhalten, wie der Berliner Senat Ende Juli 2021 mitteilte. Die Einzelheiten sind hier verlinkt.

Brief des Präsidenten an den Regierenden Bürgermeister von Berlin: Protest und Entsetzen

Foto: (c) Anna Seibel
Foto: (c) Anna Seibel

In einem Schreiben an den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, hat sich KOGGE-Präsident Prof. Uli Rothfuss vehement gegen die Aufhebung des Ehrengrabes für den Dichter Oskar Loerke ausgesprochen. Den Originaltext finden Sie in der nachstehenden Datei.

Brief an Michael Müller.pdf
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Berlin annuliert Ehrengrab für Oskar Loerke

Die Entscheidung des Berliner Senats, auf eine Vorlage des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller hin die Anerkennung eines Ehrengrabes für den bedeutenden Dichter Oskar Loerke (1884 -1941) zu annulieren, hat den Schriftstellerkollegen Lutz Seiler kürzlich zu einem scharfen Protest veranlasst, den der deutsche PEN nun mit deutlichen Worten sekundiert. Im Namen der KOGGE sprechen sich der Präsident Prof. Uli Rothfuss und der Vizepräsident Marcus Neuert ebenfalls für eine Rücknahme des Beschlusses aus. Hier der Text, welchen Heinrich Peuckmann, KOGGE-Mitglied und Generalsekretär des PEN-Zentrums Deutschland als offizielle Pressemitteilung diesbezüglich herausgegeben hat:
 
PEN-Zentrum protestiert gegen das Aufgeben des Ehrengrabes für den Lyriker und Lektor Oskar Loerke
 
Pressemitteilung, Darmstadt, 22. Juli 2021. Nach einer Senatsentscheidung zur Vorlage des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller, soll das Ehrengrab des Lyrikers und Lektors Oskar Loerke aufgegeben werden. Dem in der Süddeutschen Zeitung veröffentlichten Protest unseres Kollegen Lutz Seiler gegen diese Entscheidung schließt sich das deutsche PEN-Zentrum an.
 
Dass ein fortlebendes Andenken von Oskar Loerke in der Öffentlichkeit nicht mehr erkennbar sei, wie es in der Begründung heißt, entzieht sich jeglicher Messbarkeit. Wieviel an vordergründigem Zeitgeist in diese Annahme einfließt, wäre zu überlegen, denn es lohnt sich sehr wohl, das Andenken an Loerke wach zu halten.
 
Mit der Machtergreifung der Nazis verlor er sofort seinen Posten als Sekretär der „Sektion für Dichtkunst“ in der Preußischen Akademie. Um dem S. Fischer Verlag, bei dem er als Lektor arbeitete, zu helfen, unterzeichnete Oskar Loerke eine Loyalitätsadresse an Hitler, eine Handlung, die ihn krank gemacht hat, wie seine Tagebuchaufzeichnungen belegen. Von Schmach, Ekel und Verzweiflung über das Teuflische spricht er darin. Mit Abscheu hat er die Gleichschaltung kommentiert. In seiner Lyrik beschreibt er die Naziherrschaft mit drastischen Worten, die an Klarheit nichts zu wünschen übriglassen. Was innere Emigration wirklich bedeutet, kann man an seinem Beispiel ablesen.
 
Dies ist eine Haltung, die in unserer Zeit und sicher auch darüber hinaus ganz sicher ein Andenken verdient. Zudem ist Oskar Loerke ein bewundernswerter Lyriker von großer Sprachkraft, dessen bildhafte Sprache den Leser auch heute noch berührt.
 
Wir bitten den Rat der Bürgermeister von Berlin daher, das Ehrengrab von Oskar Loerke nicht aufzugeben, sondern es zu erhalten.
 
Für das PEN-Zentrum Deutschland
 
Heinrich Peuckmann
Generalsekretär
 
PEN-Zentrum Deutschland e.V., Fiedlerweg 20, 64287 Darmstadt
 
Das Bild zeigt den Dichter Oskar Loerke (Quelle: C.W. Leske Verlag, Düsseldorf).

KOGGE-Herausgaben seit 1958

KOGGE-Autorenkollege Bernd Kebelmann aus Berlin hat sich dankenswerter Weise eines Themas angenommen, das schon lange endlich einmal (wieder) auf der Webseite der KOGGE hätte veröffentlicht werden müssen: eine vollständige Liste aller seit der Wiedergründung der Autorenvereinigung nach dem Zweiten Weltkrieg erschienenen Anthologien und Zeitschriften mit der KOGGE als Themenschwerpunkt.

 

Schon alleine manche der Titel belegen eindrucksvoll den fortschreitenden Wandel der KOGGE zu einer demokratie- und europaaffinen Gemeinschaft von Schreibenden und Übersetzenden.

 

Ab sofort zu finden unter dem neuen Seitenreiter "KOGGE-Herausgaben". To be continued, wie zu hoffen steht - die Redaktion bittet um Beachtung.